Im Jahr 1918 verbreitete sich eine besonders virulente und ansteckende Grippeepidemie (H1N1-Stamm) über die ganze Welt. Sie kostete fast 50 Millionen Menschen das Leben (einigen neueren Studien zufolge sogar bis zu 100 Millionen). Am wahrscheinlichsten ist die Übertragung der Krankheit durch Brieftauben, die in den verschiedenen Armeen zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Fronten eingesetzt wurden. Sie wurden sogar „fliegende Ratten“ genannt, weil sie wie Nagetiere Überträger verschiedener Krankheiten waren.
Die Epidemie breitete sich im Winter 1918-1919 massiv aus und kostete in wenigen Monaten mehr Menschen das Leben als der Krieg selbst. Unterstützt durch die Entwicklung des Transportwesens verbreitete sich das Virus blitzschnell. In weniger als drei Monaten waren alle Kontinente betroffen. Die wichtigsten betroffenen Gebiete waren Indien, China und Europa. Die Pandemie schärfte das weltweite Bewusstsein und führte zur Gründung des Internationalen Hygieneausschusses, aus dem später die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorging.