Die Forschung befasst sich mit den Geschichten von Familien, die von Kriegen betroffen sind, die Brutalität, Traurigkeit und soziale Krisen hervorrufen.
Diese Studien analysieren die Korrespondenz der Lebensgeschichten von getrennten Paaren, von Frauen, die Gewalt, Abwesenheit und Tod erleiden.
Die Forscher befassen sich auch mit den Geschichten von „Kriegskindern“, die während oder kurz nach den Konflikten geboren wurden. Kinder, die aus Liebe gezeugt oder durch die Vergewaltigung eines feindlichen Soldaten (und deutscher Frauen) oder eines Alliierten (manchmal eines Farbigen) geboren wurden.
Nicht zu vergessen die Geschichte der Kinder von Gefangenen, die nach Deutschland verschleppt wurden, oder von Arbeitern, die vom obligatorischen Arbeitsdienst requiriert wurden.
Diese „Kriegskinder“ sind Opfer von Familiengeheimnissen, schwerem Schweigen, Verlassenheit, Enttäuschung, Fremdenhass und manchmal sogar Mobbing und Mord.
Viele begeben sich auf die Suche nach ihrer Identität, eine schwierige Suche, die durch die Entdeckung „eines versteckten Briefes, eines vergessenen Fotos…“ erfolgt. Sie stützen sich auf verschiedene mündliche und schriftliche Quellen, die zunehmend digitalisiert werden: Personenstandsregister, Matrikelbücher, Militärakten und Sterbeurkunden, Berichte und Zeitzeugenbefragungen… Aber auch dank internationaler Vereinigungen (BOW: Internationales Netzwerk der Kriegskinder) oder Aufrufen in sozialen Netzwerken.
Darüber hinaus wurden nach der Entdeckung der Überreste der Soldaten multidisziplinäre wissenschaftliche Studien (archäologische, anthropologische und genetische Identifizierung) durchgeführt. Auf diese Weise konnten die Geheimnisse der entdeckten Unbekannten gelüftet werden, deren Geschichte anhand von Gegenständen (Jackenknöpfe, Namensschilder, Armbänder und gravierte Uhren usw.) und durch Molekularanalysen (alte DNA) von Knochen, Zähnen, Haaren usw. oder sogar des Zustands ihrer Mundhöhle und Zähne nachvollzogen werden kann.