Im August 1914 wurde das Fort Loncin mehrere Tage lang von den deutschen Feinden beschossen. Das Fort war Schauplatz eines noch nie dagewesenen Massakers. Ursache war der Einsatz von noch unbekannten großkalibrigen deutschen Artilleriegeschützen, die den Spitznamen „Dicke Bertha“ trugen. Die für die Dicke Bertha charakteristischen 42-cm-Granaten, die bereits beim Angriff auf Fort Pontisse zum Einsatz kamen, richteten in Loncin verheerende Schäden an. Die Granaten hatten eine maximale Reichweite von 12 500 Metern und lösten die Explosion von 12 Tonnen Schießpulver aus, die im Herzen der Festung gelagert waren. Das Fort stürzte ein und begrub sofort 350 der 550 Soldaten der Garnison.
Die Stätte wurde so zu einer Nekropole. Nur 17 Männer überlebten, der Rest der Soldaten starb auf der Stelle. Trotzdem war das Fort Loncin die einzige Festung, die Lüttich verteidigte und nicht kapitulierte. Heute ist es ein Urgestein des Ersten Weltkriegs, denn es ist einer der wenigen Orte, an denen man noch Waffen aus dieser Zeit sehen kann.
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