Ende 1918 wurden in Verdun Tausende von Leichen entdeckt. Charles Ginisty, Bischof von Verdun, beschloss, die Gebeine der nicht identifizierten Soldaten an einem Ort des Gedenkens zu sammeln. Das Gebäude wurde im Jahr 1932 eingeweiht. So sind 130.000 Soldaten aus allen Gesellschaftsschichten in diesem Beinhaus begraben. Außerdem wurden 15.000 französische Soldaten in den Gräbern vor dem Denkmal beigesetzt.
Heute sind im Inneren des Heiligtums fast 4.000 Namen von Soldaten eingraviert, die bei Verdun vermisst wurden. Bei Einbruch der Dunkelheit leuchtet von der Spitze des Denkmals ein 40 km weit sichtbares Licht, das über die Tausenden von Soldaten wacht, die nicht auf dem Schlachtfeld gefunden wurden.
Zu Beginn der Besichtigung können Sie einen kurzen Film über die Schlacht von Verdun und die Geschichte des Denkmals sehen. Im Kinosaal des Beinhauses finden auch gelegentlich Konferenzen und Symposien statt.
Nach der Besichtigung des Klosters können die Besucher in einer Kapelle meditieren. Die Glasfenster stellen Szenen aus dem Krieg dar: ein Soldat, eine Krankenschwester, ein Panorama des Schlachtfelds… Die ausdrucksstarken Gesichter erinnern an die Bedeutung und Intensität der Realität des Ersten Weltkriegs. Die Gründer des Heiligtums sind in der Kapelle begraben.
Der Wunsch, alle Kämpfer unabhängig von ihrer Nationalität, Division, Position oder gar Religion zusammenzubringen, war stark ausgeprägt. Es stimmt zwar, dass das Projekt Kapellen für jede Religion beinhaltete. Die Protestanten wollten keinen Platz darin einnehmen. Die Israeliten errichteten 1938 ihr eigenes Denkmal, und erst 2006 wurde ein Denkmal für muslimische Soldaten errichtet.
Der 46 Meter hohe Turm des Beinhauses, der auch „Totenlaterne“ genannt wird, bietet einen herrlichen Ausblick auf das Schlachtfeld. Außerdem ist dort eine Szene zu sehen, die das Leben der Soldaten auf beiden Seiten darstellt.