Das Fort Flémalle wurde zwischen 1888 und 1892 auf Initiative von General Brialmont erbaut und ist eines der 12 Forts des Lütticher Festungsgürtels. Mit seiner für die damalige Zeit ußergewöhnlichen viereckigen Form ist es eins der massivsten. Wie die meisten Lütticher Festungen wurde es vollständig aus unbewehrtem Beton gebaut. Etwa zehn Kilometer südwestlich von Lüttich gelegen, war es strategisch günstig positioniert, um im Falle eines feindlichen Angriffs den Zugang zum Maastal zu blockieren.
Während des Ersten Weltkriegs und der Schlacht um Lüttich war Flémalle eine der letzten Festungen des Festungsrings, die von der deutschen Armee bombardiert wurde. Am 16. August 1914 kapitulierte sie, völlig erschöpft und ohne Munition. Unter der deutschen Besatzung wurde das Fort für die Nutzung als Infanteriestützpunkt erheblich ausgebaut. Später wurde es von der belgischen Armee wieder aufgerüstet.
Während des Zweiten Weltkriegs leistete das Fort wichtige Unterstützung für die belgische Armee. Das Fort allein hatte eine Garnison von über 300 Mann. Am 16. Mai 1940 kapitulierte es, nachdem es durch Luftangriffe bereits teilweise zerstört worden war. Die riesigen Krater, die heute noch zu sehen sind, geben uns eine bessere Vorstellung von den beeindruckenden Auswirkungen dieser Bombardierungen.
Heute bietet die Stätte einen neuen und außergewöhnlichen Besuch an, bei dem man vollständig in die Atmosphäre des Zweiten Weltkriegs einzutauchen kann, indem man die Festung mit Virtual-Reality-Headsets erkundet und sie so zu sehen bekommt, wie sie 1940 aussah. Die „VR’40-Erlebnistour“ wartet auf Sie!
Das Fort Flémalle verfügt auch über ein außergewöhnliches Museum, in dem Sie authentische belgische Waffen, Ausrüstungen und Uniformen entdecken können. Auf diese Weise können Sie sich dem Alltag der Männer und Frauen dieser Zeit annähern. Ein ganzer Raum ist den amerikanischen Pilotinnen gewidmet, was in Belgien einmalig ist und nicht verpasst werden sollte!
