Das spektakuläre Fort Eben-Emael befindet sich am Westufer des Albertkanals, etwa zehn Kilometer von Maastricht entfernt. Es wurde zwischen 1932 und 1935 zur Stärkung der belgischen Verteidigung gegen Deutschland gebaut und galt lange Zeit als uneinnehmbar. Doch am 10. Mai 1940 wurde es von einer Elitetruppe deutscher Fallschirmjäger eingenommen und markierte den Eintritt Belgiens in den Krieg. Es ist daher ein absolutes Muss auf der Route des Gedenktourismus in Europa.
Das Fort ist ein kolossaler unterirdischer Komplex, der sich über drei Ebenen und fünf Kilometer unterirdische Stollen erstreckt. Die 17 oberirdischen Bauwerke, die sich über 75 Hektar erstrecken, bilden das Herzstück des Festungsgürtels von Lüttich. Wie die französischen Bauten des 16. Jahrhunderts wurde es in Form eines Fünfecks errichtet und ist von einer beeindruckenden Schutzvorrichtung gegen Panzerangriffe umgeben.
Das Fort ist außerdem mit speziellen Filtern für die Belüftung von Kampfgasen ausgestattet. Obwohl es zu dieser Zeit das größte jemals gebaute Fort war, stellte sein Dach die größte Schwachstelle dar, da es im Gegensatz zum Rest des Gebäudes schlecht verteidigt war.
Heute beherbergt die Festung Eben-Emael ein Museum in den ehemaligen Lagerräumen. Es erzählt die faszinierende Geschichte, wie die Deutschen die Festung eroberten, welche Ausrüstung sie verwendeten und wie die deutsche Geheimwaffe, die Hohlladung, eingesetzt wurde. Die Explosion im Tunnelsystem zeigt die schrecklichen Auswirkungen dieser neuen Waffe zu jener Zeit.
Seit 2008 beherbergt die Festung auch eines der letzten drei DFS 230-Sturmflugzeuge der Welt. Dieses Flugzeug wurde bei der Einnahme des Forts am 10. Mai 1940 eingesetzt und stellt den ersten Luftlandeangriff der Geschichte dar.
Um die Geheimnisse dieses Gebäudes zu entdecken, bietet das Fort verschiedene thematische Führungen an, bei denen die Besucher die Verteidigungsbunker und Artilleriekuppeln erkunden können. Sie können entdecken, wie die Segelflugzeuge auf den militärischen Überbau gelangten, die Verteidigungsblöcke des Bauwerks oder das Netz der unterirdischen Stollen bei Fackelschein besichtigen: Nervenkitzel garantiert!